Ich werde nach zwei Jahren meine jetzige Mannschaft Quick-Step Floors verlassen und ab 2018 bei Katusha-Alpecin fahren.
Ich bin wahnsinnig stolz auf all die Siege, die ich zusammen mit Quick-Step gefeiert habe. Stand jetzt sind das 27 - inklusive sechs Etappen bei der Tour, zwei beim Giro und ein WM-Titel im Mannschaftszeitfahren. Ich habe tolle Unterstützung über die letzten zwei Jahre bekommen und konnte hier nach meinem Horrorjahr 2015 wieder zu meiner alten Stärke zurückfinden. Für diese Chance möchte ich Patrick Lefevere und allen meinen Teamkollegen danken. Ich bin sehr stolz, dass ich Teil des Wolfpacks gewesen bin. Und doch habe ich mich entschieden, zu wechseln.
Grund dafür sind im Prinzip meine Erfahrungen aus dem Jahr 2015. Nach diesem extrem enttäuschenden Jahr habe ich für mich beschlossen, viele Dinge zu verändern. Ich trainiere jetzt im Winter in Girona in Spanien, habe mein privates Glück mit meiner Freundin Tess am Bodensee gefunden, versuche viele Termine von mir wegzuhalten und habe mir geschworen, dass ich für meinen Sport und meine Ziele keine Kompromisse mehr eingehen möchte. Deshalb habe ich damals das Team gewechselt und aus diesem Grund werde ich das auch jetzt tun. Ich möchte einer Diskussion über meinen zukünftigen Tour-Start und meine Rolle als Sprinter vermeiden. Die Teamleitung kann mir dafür keine Sicherheit geben und das verstehe ich auch. Nachdem Fernando Gaviria vier Etappen beim Giro gewonnen hat, will er natürlich auch bei der Tour am Start stehen. Das respektiere ich und bin deshalb froh, dass ich auf eine tolle gemeinsame Zeit zurückblicken kann und die Mannschaft im Guten verlasse.
Und damit kommen wir zu den nächsten zwei Jahren und der Zukunft. Ich freue mich auf die Mannschaft und vor allem darauf, mit Tony und einigen anderen deutschen Rennfahrern unterwegs zu sein. Wie auch bei meinem Wechsel zu Quick-Step habe ich Tony schon mal vorgeschickt, um abzuchecken wie es bei den "Roten" so zugeht ;-) Katusha-Alpecin hat sich stark verändert und bietet mir und den anderen Jungs ein super Umfeld. Ich freu mich auf die neue Herausforderung und - besonders geil - ein fast deutsches Team für die Sprints! Wenn ihr die Tour de France aufmerksam verfolgt habt, dann habt ihr gesehen, dass Nils Politt, Rick Zabel und Marco Haller dort im Sprint großartige Leadouts abgeliefert haben. Gute Aussichten also und ich hab richtig Bock darauf.
Aber erstmal möchte ich noch 2017 gut zu Ende bringen und nochmal mit meinen jetzigen Teamkollegen auf die zwei schönen Jahre anstoßen. Der ein oder andere Siege im Herbst wäre ideal dafür :-)
Fotos: roth-foto.de


